Warnitz • Dort, wo jetzt der Krippenraum ist, war früher das Klassenzimmer einer Schule. Und Ricarda Venzke (Foto), die heute als Pädagogische Fachkraft den Alltag der „Plappermäulchen“ begleitet, hat genau dort als Erstklässlerin am Pult gesessen. Ihr Leben ist eng mit dem Gebäude an der Bahnhofstraße verbunden, vielmehr aber mit den Kindern darin.
Bei den „Plappermäulchen“ hat Ricarda Venzke bereits gearbeitet, als die Stadtverwaltung noch Träger war. Vor Gründung der Kita gGmbH 2001 stand das Überleben der kleinen Kita eine Weile auf der Kippe. „Das war belastend für uns Erzieherinnen damals“, erinnert sich die heute 57-Jährige. Nach langem Hadern suchte sie deshalb Sicherheit im Job und arbeitete unter anderem als Verkäuferin. Mit Kindern blieb ein selbst organisierter Bastelnachmittag pro Woche. „Das war mir aber auf Dauer viel zu wenig. Wann immer die ,Plappermäulchen‘ vorbeigelaufen sind, kamen mir die Tränen“, erzählt sie. „Ich wollte wieder als Pädagogische Fachkraft arbeiten, aber es war anfangs nicht so einfach, wieder bei der Kita gGmbH einzusteigen.“ Es dauerte ein wenig, bis sich Ricarda Venzke bewarb – und ihr Mut wurde belohnt. 2008 kehrte sie zur Kita gGmbH zurück und lebt seitdem ihre Berufung.
Die 57-Jährige hat die Verwandlung des alten Warnitzer Gebäudes – das 1952 erstmals als Kulturhaus in städtischen Dokumentationen auftaucht, aber noch älter sein muss – als Dorfbewohnerin und später als Pädagogische Fachkraft miterlebt. Die Kita gGmbH brachte viele Modernisierungen in Gang: „Neue Böden, neues Mobiliar, regelmäßige Malerarbeiten“, nennt Ricarda Venzke einige Veränderungen. Der mit Betten vollgestellte Schlafraum für die Krippenkinder wurde mit Nestchen ausgestattet, sodass sie sich beiseite räumen lassen und das Zimmer zum Bewegungsraum werden kann. Auch der Kita-Alltag hat sich verändert. „Die Tage und Räume leben mit den Kindern und ihren Bedürfnissen. Das folgt keinem straffen Plan“, freut sich die Pädagische Fachkraft.
13 Jahre ist Ricarda Venzke nun Teil des Kita gGmbH-Teams. Über das 20. Jubiläum sagt sie lächelnd: „Ich finde, die Zahl spricht für sich, oder? Die Kita gGmbH hat nicht umsonst einen guten Ruf bei Pädagogischen Fachkräften. Sie ist ein sicherer Arbeitgeber, der gut bezahlt und fortschrittlich denkt, zum Beispiel mit der Dualen Ausbildung.“ Ihre Tochter ist ihr somit gerne gefolgt und arbeitet auch bei der Kita gGmbH.
jpl