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Monica Nyambare ist eine von fünf englischsprachigen Erziehern in der Kita Future Kids. Sie spricht ausschließlich Englisch mit den Kinder Foto: maxpress/ba

Schwerin | 25.02.2019

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Englisch lernen leicht gemacht

Wissenschaftliche Studie belegt positive Effekte für Entwicklung von Kindern in zweisprachiger Kita

Schwerin • „Good Morning“ schallt es durch den Kita-Flur. Die Kinder grüßen fröhlich in englischer Sprache zurück. Erzieherin Monica Nyambare erklärt ihrer Gruppe auf Englisch, dass heute Kinotag ist. Die Drei- und Vierjährigen nehmen den Hinweis begeistert auf. In der Schweriner Kita Future Kids ist Zweisprachigkeit so normal wie Mittagessen. Und das wirkt sich positiv auf die frühe Entwicklung der Kinder aus.

„Kinder lernen schnell und spielend leicht Deutsch und weitere Sprachen. Wie gut Zweisprachigkeit im Alltag funktioniert, erleben wir jeden Tag in der Kita und im Hort. Wissenschaftliche Tests führten zu dem Ergebnis, dass zweisprachige Erziehung nicht schadet, sondern selbst mit Blick auf unterschiedliche Spracherwerbsverläufe sehr nützlich ist. Sie fördert die Entwicklung“, sagt Heike Ihde, Leiterin der Kita Future Kids. „Das Ziel besteht ja nicht darin, perfektes Englisch zu vermitteln. Unsere englischsprachigen Erzieher, von denen wir gern noch mehr hätten, begleiten die Kinder mit Mimik und Gestik. Sie vermitteln Worte durch Lieder und Reime und halten sich an das Prinzip, eine Person – eine Sprache‘. Zu erleben, wie jedes Kind auf seine Weise und zunächst meist mit kleinen Fortschritten im Sprachenerwerb vorankommt, begeistert mich immer wieder“, so Heike Ihde. Ihre Wahrnehmungen sind wissenschaftlich begründet. Eine Studie der Universität Rostock hat das Projekt bei den Future Kids zwei Jahre lang begleitet. Und bestätigt, dass die Mädchen und Jungen von der Zweisprachigkeit profitieren und gestärkt werden für den künftigen Sprachenerwerb. „Mit den Ergebnissen der Studie können wir gegenüber Eltern nun fundierter kommunizieren. Wir sind in der Lage, Befürchtungen zu zerstreuen und besser zu erklären, wie der Spracherwerb begünstigt wird. Das gilt übrigens auch für die Muttersprache“, fasst Heike Ihde die wissenschaftliche Beurteilung zusammen, die zeigt, dass bei den Future Kids alles richtig gemacht wird.

Immersion gilt weltweit als die erfolgreichste Methode des Spracherwerbs. Sie basiert auf dem „beiläufigen“ Erlernen und folgt den Prinzipien des Mutterspracherwerbs. Dieser pädagogische Ansatz wird seit mehreren Jahren in der Schweriner Kita Future Kids mit großem Erfolg angewandt.

Die wissenschaftliche Begleitung durch Dr. Katja Schmidt von der Universität Rostock hat bestätigt, dass alle Kinder vom Mehrsprachenerwerb profitieren. Ein dritter Fachtag zu diesem Thema ist im Herbst 2019 in der Kita Future Kids geplant.

BU: Monica Nyambare ist eine von fünf englischsprachigen Erziehern in der Kita Future Kids. Sie spricht ausschließlich Englisch mit den Kindern  

Foto: maxpress/ba

BU: Offene Arbeit versteht den Hort als Angebot für Kinder Foto: maxpress

Schwerin | 03.01.2019

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Auf eine neue Generation einstellen

Individuelle Begleitung im Hort wird in Zeiten rasanter gesellschaftlicher Veränderung immer wichtiger

Schwerin • Attraktive Angebote unterbreiten, Bedürfnissen entsprechen, Zeit finden für jedes Kind, veränderten Anforderungen gerecht werden – die Arbeit in den Horten der Kita gGmbH braucht neben qualifizierten pädagogischen Fachkräften vor allem viel Zeit. Um Mitbestimmung zu ermöglichen, Freiräume zu schaffen und Partizipation zu leben.

„Partizipation und offene Angebote schließen die individuelle Begleitung der Kinder nicht aus. Wir als Kita gGmbH sind mit motivierten und versierten pädagogischen Fachkräften auf die neuen Herausforderungen eingestellt. Was aber fehlt, ist Zeit, um jedem Kind in seinen Bedürfnissen gerecht werden zu können“, sagt Kita-Geschäftsführerin Anke Preuß. „Es geht darum, den Wert, für den unsere Hortarbeit steht, in der Wahrnehmung zu erhöhen. Die Professionalität dafür bringen wir mit“, sagt Robert Ziller vom City-Hort und verweist auf verschiedene Konzepte sowie Qualitätsstandards. Gesellschaftliche Veränderungen sind rasant, Anforderungen steigen. „Inklusion ist nicht nur in der Schule ein Thema, sondern auch im Hort. Es gibt einen hohen Anteil diagnostizierter Kinder. Unser Anspruch ist es, jedes Kind da abzuholen, wo es steht“, sagen die pädagogischen Fachkräfte. „Auch Schulkinder, die ihre Freizeit im Hort gestalten möchten, haben einen Anspruch, in ihrer Entwicklung begleitet zu werden. Veränderte Familiensituationen und die immer knapper werdende Zeit vieler Eltern machen es notwendig, die personelle Ausstattung zu verbessern“, meint Christine Haß vom Hort Paulsstädter Fritzen. Torsten Tiede, Leiter des Hortes Heine Kids, untermauert diese Forderung: „Wenn wir den Mädchen und Jungen ermöglichen wollen, selbstbestimmt ihren Interessen nachzugehen, ihre Freizeit nach eigenen Vorstellungen zu verbringen und darüber hinaus Partizipation lebendig zu gestalten, das heißt, Mitbestimmung in unterschiedlichster Weise zu fördern, dann ist Zeit ein ganz wichtiger Faktor. Kinderrechte, wie sie die Vereinten Nationen beschreiben, lassen sich nicht ,nebenbei‘ umsetzen. Dafür braucht es viele Begleiter im Hort, die für ihre Tätigkeit hohe Ansprüche formulieren und Vertrauen gewinnen können.“

Sandra Dickau vom City-Hort beschreibt Beispiele besonderer Herausforderungen, die Kinder mit in den Hort bringen. „Es gibt hochbegabte Kinder und solche, deren Eltern sich getrennt haben. Manche haben Sprachprobleme, andere einen besonderen Integrationsbedarf. Alle leben mit den Einflüssen rasanter Veränderungen und medialer Überfrachtung. Selbst mit größtem Engagement bleibt die von uns gewünschte Individualität unter den jetzigen Bedingungen zuweilen auf der Strecke.“ Im Sinne der Kinder müsse sich daran etwas ändern, fordert Anke Preuß. „Wir nehmen unseren Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag sehr ernst. Für uns stehen an erster Stelle die Kinder und ihre Bedürfnisse!“ Dabei sei es wichtig, das Denken erwachsener Menschen nicht auf Kinder zu übertragen. „Die offene Arbeit zeigt, dass wir gemeinsam mit den Kindern Veränderungen meistern können“, so Marion Lehnhoff vom Hort Future Kids und das machen die pädagogischen Fachkräfte der Kita gGmbH professionell und selbstbewusst.

Kinder dichten Rap zum Thema Partizipation

Zur Eröffnung des Hort-Standortes Mitte haben Kinder ihren selbst gedichteten Rap zum Thema Partizipation präsentiert. Sie bekamen tosenden Beifall für klare Ansagen, die darauf abzielen, Kinderrechten mehr Aufmerksamkeit zu schenken und die Bedürfnisse der Mädchen und Jungen respektvoll zu achten. „Wir stellen uns der Herausforderung, die Entscheidungen der Kinder auszuhalten und mitzutragen. Das ist Partizipation“, so Hortleiter Torsten Tiede. 

 

Meinen Tag selbst gestalten

Guck mal hin, was ich kann, lässt man mich nur mal ran!
Was ich schaffe, wirst du wissen, schaust du hinter die Kulissen!
Ich bin groß und nicht klein, und ich schaff so viel ALLEIN!

Mega krass! Ey voll geil! Ich bin hier im Hort dabei!
Wie im Fernseh`, besser leben, Kindern ihre Rechte geben!
Sachen planen, mitentscheiden! Toben, lachen und verkleiden.
Machst nur du, bleib ich steh´n. Lässt du mich, kann ich geh´n!
Potenziale voll entfalten! Meinen Tag selbst gestalten.
Denn wir sind die ZU – KUNFTS – GE – NE – RATION.
Und wir leben hier – PARTIZI – PATION!

BU: Offene Arbeit versteht den Hort als Angebot für Kinder
Foto: maxpress

BU: Verkleiden oder lieben relaxen? Im Mädchenraum geht beides Foto: maxpress/Lena Schwark

Schwerin | 03.12.2018

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Kinder haben dem neuen Hort Mitte ein eigenes Gesicht gegeben

Betreuungssituation verbessert sich in der Schweriner Paulsstadt deutlich

Schwerin • Fröhliches Lachen dringt aus dem Haus Friedensstraße Nummer 4. Hier ist am Mittwoch (21. November) der neue Hort-Standort Mitte feierlich eröffnet worden. „Das ist ein schöner Tag für die Landeshauptstadt", sagte Bürgermeister Dr. Rico Badenschier im Beisein von Landes- und Kommunalpolitikern, Erziehern, Planern, Architekten und Bauleuten. Insgesamt 27 Räume bieten mehr als 300 Kindern zahlreiche Optionen, ihre Freizeit selbstbestimmt zu gestalten. Mit einem eigens für diese Veranstaltung umgedichteten Lied begrüßten Mädchen und Jungen ihre Gäste. Mit einem Rap-Song zum Thema Partizipation machten sie ihren Anteil am Entstehen dieses Hortes deutlich: Zum Farbkonzept und zur Ausstattung hatten sie viele eigene Ideen eingebracht.

Seit fünf Wochen können in dem denkmalgeschützten, mit großem Aufwand vom Eigenbetrieb ZGM sanierten Haus die Mädchen und Jungen im Kinderrestaurant essen und den Nachmittag nach ihren Vorstellungen verbringen. Theaterspielen, kreativ sein, forschen, im Medienraum die Welt entdecken, in der Bibliothek lesen oder mit Blick in „Baumkronen und Himmel" auf riesigen Sitzsäcken entspannen – gemeinsam mit Freunden vergeht die freie Zeit hier viel zu schnell. Die Vielzahl der Angebote, die auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet sind und ein angemessenes Umfeld für die Freizeit und zum Lernen bietet, ist überwältigend. Auf dem Hof gibt es reichlich Gelegenheit zum Spielen und Toben. Ein neuer Bolzplatz mit Tartanbelag und Spielkombinationen locken an die frische Luft. Verbesserungen gibt es ebenso für jene 240 Kinder, die an den bisherigen Standorten Cityhort und Paulsstädter Fritzen verbleiben. Auch sie erhalten viel neue Ausstattung, Räume werden saniert. Aber vor allem haben auch sie künftig deutlich mehr Platz.

Kita-Geschäftsführerin Anke Preuß erinnerte an den langen Weg, den Kinder, Eltern, aber vor allem Horterzieher aus dem City-Hort und dem Hort Paulsstädter Fritzen zurücklegen mussten, bis das neu gestaltete Gebäude in der Friedensstraße 4 nun zu einer merklichen Entspannung der Betreuungssituation führen konnte. Die Kita-Chefin beschrieb anhand von Zahlen die Dramatik. Wurden von der Kita gGmbH im Jahr 2001 im City-Hort 110 und bei den Paulsstädter Fritzen 66 Kinder betreut, so waren es im Jahr 2012 bereits 280 beziehungsweise 220. Doch territorial und finanziell konnten lange Zeit keine Lösungen gefunden werden, um die Situation zu entspannen.
„Ich möchte allen Beteiligten – ob Land, Stadt, ZGM, Planern und Bauleuten sowie unseren pädagogischen Fachkräften – danken, die den Kindern so eine wunderschöne Lern- und Spielumgebung ermöglicht haben.“ Anke Preuß nutzte die Gelegenheit, den beiden Hortleiterinnen Angela Kluth und Marita Buß zu danken. „Ihnen und ihren Teams ist es gelungen, Kindern bei allen Widrigkeiten eine schöne Hortzeit zu schenken. Sie haben sich neuen pädagogischen Herausforderungen gestellt, sichweitergebildet und kreative Ideen zur Umsetzung eingebracht. In beispielloser Zusammenarbeit
haben sie beide Teams zusammengeführt, um diesen neuen Standort mit Leben zu erfüllen."

BU: Verkleiden oder lieben relaxen? Im Mädchenraum geht beides
Foto: maxpress/Lena Schwark

BU: Diskutieren, Ideen sammeln, Meinungen austauschen: In moderierten Gesprächsrunden des Worldcafés und in Workshops gab es viele Impulse und Anregungen	 Fotos: maxpress/ba

Schwerin | 30.11.2018

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Erziehern kommt es auf die Haltung an

Fachtag thematisiert Fragen der eigenen Einstellung in der Arbeit der Erzieher mit Kindern und Eltern

Schwerin • Mehr als 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kita gGmbH haben mit großem Interesse beim diesjährigen Fachtag ihre eigene Einstellung hinterfragt. In Workshops und im „Worldcafé“ diskutierten die pädagogischen Fachkräfte die Situation und entwickelten neue Ideen für ihre Tätigkeit

„Auf die Haltung kommt es an“ – mit dieser Aussage begann Prof. Dr. Marion Musiol von der Hochschule Neubrandenburg ihren Vortrag beim Fachtag der Kita gGmbH. Die Erziehungswissenschaftlerin ist den Kita-Mitarbeitern keine Unbekannte. „Ihr gelingt es immer wieder, praktische Aspekte zu thematisieren. Der Vortrag gab Anregungen, das eigene Handeln erneut zu überprüfen“, sagt Erzieherin Sabine Gerber (Kita Anne Frank). Wie ist der eigene Anspruch vereinbar mit dem Entwicklungsstand eines Kindes? Welchen Veränderungen folgt das Rollenbild pädagogischer Fachkräfte? „Das Nachdenken darüber, wo wir stehen und welche Ziele wir erreichen wollen, ist eine Grundlage, um gemeinsam neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Dieser Prozess hat Input bekommen“, so Kita-Geschäftsführerin Anke Preuß.

Die Themen des Fachtages waren vielfältig, Reflexion stand immer wieder im Vordergrund. Jüngere und ältere Kollegen in einem Team führen nicht zwangsläufig zu einem Gegensatz. Vielmehr entstehen Erkenntniszuwachs und Pluralität, so ein Resümee. Diskutiert wurde über den Sinn von Festen, die mit Kindern gefeiert werden. Ein anderer Aspekt war die Selbstwahrnehmung als Beziehungs- und Bindungspartner. „Neue Impulse stärken uns in der Argumentation mit Kindern und Eltern“, wertet die pädagogische Leiterin Anke Bruhn-Kokles. Dabei geht es um Fragen wie „Wer sind wir als Kita gGmbH?“, „Wer bin ich als pädagogische Fachkraft?“ und „Wie passt das zusammen bei der Umsetzung von neuesten entwicklungspsychologischen Erkenntnissen in Bezug auf die Art, wie Kinder lernen?“, um die Professionalität auch durch den erfolgreichen Fachtag stetig wachsen zu lassen.

BU: Diskutieren, Ideen sammeln, Meinungen austauschen: In moderierten Gesprächsrunden des Worldcafés und in Workshops gab es viele Impulse und Anregungen
Fotos: maxpress/ba

Der Kreativität freien Lauf lassen: Im Hort entstehen viele schöne Dinge, Foto: maxpress/ba

Schwerin | 30.11.2018

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Heine Kids erobern neuen Hort

Kinder machen ihr neues Hortgebäude in der Werderstraße zum Ort von Spaß und Kreativität

Schwerin • Das Warten hat sich gelohnt: Mit der offiziellen Eröffnung des neuen Hortes der Heine Kids hat sich die Betreuungssituation von Grundschulkindern in der Schelf- und Werdervorstadt erheblich verbessert. In dem modernen, funktional ausgestatteten Gebäude mit lichtdurchfluteten und themenbezogenen Räumen gibt es zahlreiche attraktive Freizeitangebote für knapp 200 Mädchen und Jungen.

Es sind unzählige Superlative, die den Heine Kids zu ihrem neuen Hort einfallen: Toll! Super! Spannend! Schön! – Die Einschätzung der Mädchen und Jungen beschreibt das, was sie für die Gestaltung ihrer Freizeit am Nachmittag in der Werderstraße vorfinden. „Der Jungsraum ist voll cool“, finden Carlos und Lucas. Die beiden Siebenjährigen toben auch gern über das Hofgelände, um, vielleicht als kleine Piraten, vom Kletterturm eine gute Aussicht zum nahegelegenen See zu haben. Caroline und Carolin bevorzugen den Mädchenraum mit Radio und Umkleideecke, einer schönen Holzbank und einem riesigen Spiegel, vor dem sie wie kleine Ballerinen tanzen können. Atelier und Bau-„Kästen“, Entspannungszimmer und Computerraum – für jeden Anspruch findet sich ein Platz, um Wissensdurst zu stillen, kreativ zu werden, zu toben oder auch mal auszuruhen. „Es hat schon eine Menge Kampfgeist gekostet, um eine, den Kindern entsprechende Lern- und Freizeitumgebung zu schaffen. Die haben wir dringend gebraucht. Im Jahr 2000 haben wir in diesem Stadtteil zehn Hortkinder betreut. Heute sind es fast 200“, beschreibt Kita-Geschäftsführerin Anke Preuß den dringenden Bedarf für den neuen Hort. Dass unter dem Dach des fünfgeschossigen Hauses für die Zeit dringender Sanierungsarbeiten an der Heine-Schule auch sechs Schulklassen untergebracht sind, stört die Kinder nicht. Für sie ist das wunderschöne Domizil längst Teil eines faszinierenden Alltags geworden, der ihren Bedürfnissen gerecht wird.

BU: Der Kreativität freien Lauf lassen: Im Hort entstehen viele schöne Dinge
Foto: maxpress/ba

Kitaleiterin Heike Ihde stellte die positiven Ergebnisse einer Studie zur Immersionsmethodik den Mitgliedern des Ortsteilbeirates vor / Foto: Kita gGmbH/Barbara Arndt

Schwerin | 22.11.2018

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Mit zwei Sprachen spielend aufwachsen

Ortsteilbeirat informiert sich über Erfolg der Immersionsmethodik in Kita Future Kids

Mueßer Holz • Können Kita-Kinder zwei Sprachen auf einmal lernen? Und was passiert, wenn manche Mädchen und Jungen schon mit dem Erwerb der Muttersprache Schwierigkeiten haben? Was kann eine Kita leisten, damit die Kinder mit guten Sprachkenntnissen in die Schule kommen? „Wir können dazu einen großen Beitrag leisten", sagt die Leiterin der Schweriner Kita Future Kids, Heike Ihde. In ihrer Einrichtung wachsen die Kinder zweisprachig auf: Deutsch und Englisch gehören wie selbstverständlich zum Alltag. Dass die alle Mädchen und Jungen, auch jene, die sprachliche Defzite mit in die Kita bringen, davon profitieren, ist inzwischen wissenschaftlich belegt. Mit einer Studie der Universität Rostock wurde die Arbeit der Kita Future Kids zwei Jahre lang begleitet. Das positive Resultat erfreute auch die Mitglieder des Ortsteilbeirates, denen Heike Ihde die Methodik und die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung jetzt vorstellen konnte.

„Die Kinder tauchen in ein ,Sprachbad' ein. Wir haben sowohl in der Kita als auch im Hort Erzieher, die entweder in deutscher oder aber in englischer Sprache mit den Kindern kommunizieren. Spielerisch nehmen die Mädchen und Jungen Worte, Sprachmelodie und Satzbau auf. Das Gefühl für die zweite Sprache wird vermittelt. Wir erleben jeden Tag, dass Kinder mehrere Sprachen gleichzeitig lernen können", sagt Heike Ihde, insbesondere auch mit Blick auf jene, die aus einer Familie mit Migrationshintergrund kommen. „Wichtig ist, dass die Kinder ihre sprachliche Heimat behalten. Das heißt, sie sprechen zu Hause ihre Muttersprache." Diese wird, das ist ebenfalls wissenschaftlich bewiesen, durch das Aufnehmen der Fremdsprache gestärkt. Gleichzeitig erhalten die Kinder durch die Immersionspädagogik beste Grundlagen für den späteren Fremdsprachenerwerb. „Die kognitive Entwicklung wird langfristig gefördert. Alle Kinder profitieren in jeder Hinsicht von dieser Methodik." Zusätzliche Förderung erhalten Kinder mit sprachlichen Defiziten durch eine Logopädin, die das Team der Future Kids unterstützt.
Bei zahlreichen Weiterbildungen und zwei Fachtagen hat das Kita-Team weiteres Rüstzeug geholt, um auch in Zukunft die zweisprachige Begleitung im Kita- und Hortalltag erfolgreich zu gestalten. Mit Unterstützung der Kommunalpolitiker im Ortsteilbeirat will man jetzt gemeinsam Bemühungen forcieren, um Grundschulen für dieses Modell zu begeistern.

(ba)

BU: Kitaleiterin Heike Ihde stellte die positiven Ergebnisse einer Studie zur Immersionsmethodik den Mitgliedern des Ortsteilbeirates vor
Foto: Kita gGmbH/Barbara Arndt